Pressemeldung Attac Frankfurt am Main vom 04.05.2021
Einfach.umsteigen – klimagerechte Mobilität für alle
Attac Frankfurt fordert von der Römerkoalition konkrete Schritte in Richtung Verkehrswende
Giftige Luft, krankmachender Lärm, Stau und Flächenfraß: Zu viele Autos zerstören die Lebensqualität in den Städten. Davon ist auch die Stadt Frankfurt stark betroffen. Gleichzeitig sind auf dem Land ganze Regionen vom ÖPNV abgehängt und unerreichbar für alle, die sich keine Autos leisten können oder wollen. Der Verkehr gehört zu den größten Klimakillern. Im „Autoland Deutschland“ blockieren Politik und Lobby bisher einen Wandel des zerstörerischen Systems. Damit muss endlich Schluss sein!
Unter dem Motto „einfach.umsteigen – Klimagerechte Mobilität für alle“ macht sich Attac für eine konsequent andere Verkehrspolitik stark. Wir wollen weg vom zerstörerischen Individualverkehr – hin zu gemeinwirtschaftlichen, klimaneutralen Verkehrssystemen, die allen zugänglich sind.
Wir brauchen einen gut ausgebauten und eng getakteten ÖPNV – zum „Nulltarif“, der öffentlich finanziert werden kann, denn Mobilität gehört zur Daseinsvorsorge wie bspw. Bildung. Nur so ist Teilhabe am gesellschaftlichen Leben möglich. Ländliche Gebiete müssen so angebunden sein, dass jeder Ort mindestens stündlich erreichbar ist. Gerade dort machen auch öffentlich betriebene Mitnahmeplattformen (Bike- und Ride-Sharing) Sinn. Die Kommunen im Rhein-Main-Gebiet sind aufgefordert ein entsprechendes Konzept zu entwickeln.
Einfach. umsteigen gelingt nur, wenn zum Auto alternative Verkehrsmittel sicher benutzt werden können. Neben dem ÖPNV kommt des Radverkehr eine immer größere Bedeutung zu. Sicherheit beim Radfahren in Frankfurt steht an oberster Stelle. Diese ist nur zu erreichen, wenn die Geschwindigkeit des Autoverkehrs gesenkt wird. Durchgängig 30 kmh auch auf Durchgangsstraßen und breite abgegrenzte Radspuren sind notwendig. Die Rad-Demo am vergangenen Sonntag hat ein deutliches Zeichen gesetzt.
Die bisherige Vorrangstellung des Autos muss beendet werden. Es darf deshalb auch kein weiterer Autobahnausbau stattfinden.
Die vielen Initiative und Bündnisse für die Verkehrswende müssen endlich stärker berücksichtigt werden! Wir brauchen neue Formen der Bürger*innen-Beteiligung, um den Umbau des Verkehrssystems zu einem echten Demokratieprojekt zu machen.
Die Römerkoalition hat die Möglichkeit, dieses in die Tat zuzusetzen. Dort, wo Landes- und Bundesrecht tangiert sind, kann sie als Stadt Frankfurt ihren Einfluss im Deutschen Städtetag geltend machen. Denn es handelt sich hier nicht um ein singuläres, sondern um ein bundesweites Problem.
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Für Rückfragen und Interviews:
Dirk Friedrichs, Attac KoKreis und Bündnis Verkehrswende Frankfurt, Tel. 0177-3276659
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