Presse-Information der Initiative Lastenradler Frankfurt zu den Koalitionsverhandlungen in Frankfurt

Als Radfahrer wird man in Frankfurt immer wieder vor schwere Prüfungen gestellt. Soll ich mich an die Verkehrsregeln halten und mich damit selbst gefährden oder nehm ich’s nicht so genau damit, bin aber sicherer unterwegs. An vielen Ampelkreuzungen fehlt der Sicherheitsbereich für Radler hinter der Haltelinie. Es bleibt einem daher nichts anderes übrig, als sich vor die Haltelinie zu stellen, in den Bereich, der eventuell von Fußgängern genutzt wird. Nach der STVO habe ich damit schon einen Verstoß begangen, indem ich die Haltelinie bei Rotlicht überquert habe. Zum Glück sind die wenigsten Ordnungshüter so spitzfindig. Aber wer weiß das schon mit Sicherheit. Wenn man Pech hat, wird man zur Kasse gebeten.

Vorrang für den Rad- oder Fußverkehr? Kaum in Sicht.

Es ist immer noch die Regel, dass sich Fahrrad- und Fußverkehr den Platz teilen müssen, der übrig bleibt, nachdem man dem Autoverkehr seinen Platz gegeben hat, im Fahren, wie im Stehen. Das muss sich endlich ändern, damit mehr Menschen Lust haben, auf das Rad umzusteigen oder zu Fuß zu gehen. Wir brauchen endlich ein Konzept für den Radverkehr für ganz Frankfurt. Ausgewählte Vorzeigetrassen in roter Farbe sind zu wenig. Vor allen Dingen, wenn man selbst dort plötzlich vor die Wahl gestellt wird, sich in das Blechgetümmel zu stürzen oder das Rad auf dem Gehweg zu schieben.

Ich befürchte, dass die neue Römerkoalition die Versprechen zum Radentscheid „vergisst“ und nicht konsequent weitermacht, Frankfurt zur Fahrradstadt zu wandeln. Bisher gab es nur kosmetische Verbesserungen an manchen Strecken. Aber das Gesamtkonzept ist nicht erkennbar. Wenn es dabei bleibt, ist die Verkehrswende nicht mal auf halbem Wege stecken geblieben.

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